Club of Rome Schule in Gründung

Das CJD Braunschweig ist Partner des Club of Rome (CoR). Nach einer erfolgreichen Bewerbung ist die Grundschule und das Gymnasium des CJD Braunschweig seit einigen Jahren offiziell eine "Club-of-Rome-Schule in Gründung". Derzeit gibt es mehr als 25 Schulen in Deutschland, die sich auf den Weg gemacht haben CoR-Schule zu werden.Sie verbinden die notwendige Reform von Lehrplänen mit den Herausfoderungen aus den Feldern "Mensch - Gesellschaft - Natur - Technologie".

  Was bedeutet das für das CJD Braunschweig? Die CJD Jugenddorf-Christophorusschule Braunschweig gehört zu einem bundesweiten Träger von Bildung und Ausbildung, dem Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands e.V. Das CJD Braunschweig hat als erster Träger von Schulen in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg Begabungsprogramme für Schulen entwickelt. Das CJD Braunschweig versteht sich als Kompetenzzentrum für die Entwicklung von Begabungen. Insbesondere hochbegabte Schüler und Schülerinnen stehen dabei bundesweit im Fokus, leistungsstarke wie Underachiever und/oder beeinträchtigte junge Menschen.  

Der Begriff Nachhaltigkeit wird mit so unterschiedlichen Inhalten gefüllt, dass die Nutzer fairerweise vorher klären sollten, mit welchem Ziel sie diesen Begriff für ihre Zwcke einsetzen und benutzen.   

Die Ziele im CJD Braunschweig sind der Aufbau von Bildungsstandards, die einer nachhaltigen Entwicklung dienen können.  Das CJD Braunschweig hat vor drei Jahren damit begonnen die Lehrpläne umfassend zu reformieren. Dabei wurde das bisherige Bildungssystem am CJD Braunschweig neu durchdacht und reformiert. Ziel war es, Wissen, Denkmuster und Werte zu vermitteln, die eine Antwort auf die veränderten Stukturen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des 21. Jahrhunderts zu geben und gleichzeitig die Voraussetzungen zu schaffen, für eine nachhaltige Welt notwendig sind.  

Das Ergebnis ist das Konzept 'Secundum', welches in den Klassenstufen 5 - 10 durchgeführt wird. Hier arbeiten seit mehreren Jahren Lehrer, Eltern und Schüler daran, Anworten auf die Strukturveränderungen in der Gesellschaft zu geben und eine Bildung zu vermitteln, die in der Zukunft der Gesellschaft eine tragfähige Grundlage für die weitere Ausbildung und ein lebenslanges Lernen ermöglicht.    Matthias Kleiner, der Schulleiter des Gymnasiums, fasste 2009 dieses Konzept so zusammen: "Unsere veränderte Gesellschaft braucht eine Schule, in der klare und von allen getragene Strukturen den Rahmen für eine Individualisierung der Lernprogramme darstellen, die weit über das sonst übliche Maß hinausgeht."  

Vorträge im CJD Braunschweig begleiten diesen Bildungsprozess. Zwei Beispiele sollen hervorgehoben werden: Den Vortrag von Uwe Möller und Professor Faltin.   Der COR-Vorstand zu Besuch im CJD Braunschweig  Im Oktober 2008, ab Beginn der globalen Finanzkrise,   besuchte Uwe Möller, Mitglied im Vorstand des Club of Rome in Braunschweig, das CJD Braunschweig.   In seinem Vortrag betonte Möller, dass die aktuelle Finanzkrise nur ein Anzeichen dafür sei, dass die Grenzen des Wachstums überschritten wurde. 

Weitere Alarmsignale seien die globalen Energie- und Rohstoffkrisen.  Uwe Möller nahm in dem Vortrag vor Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften des CJD Braunschweig auch Stellung zur Umsteuerung ökonomischer Prozesse hin zur Nachhaltig Stellung nehmen.   Unter anderem benennt er eine Forderung des Club of Rome:

„Wir benötigen dringend eine Wertedebatte, die sich unter anderem der Frage zuwenden muss, warum auf dieser Welt ein Viertel aller Ressourcen für die „Auto-Mobilität“ eingesetzt wird. Und das mit immer geringerem Nutzen, während für wichtige immaterielle Bereiche wie Bildung, Kultur, Wissenschaft und Soziales eher nur schrumpfende Mittel zur Verfügung stehen. “  

Möller stellt darüber hinaus fest, dass die Kapitalmärkte lediglich Interesse an kurzfristigen Renditen haben und darüber hinaus durch spekulative Exzesse die nachhaltige Entwicklung der gesamten Welt gefährdet wird. Der Club of Rome warnt: Eine sozial- wie auch umweltverträgliche Wohlstandssteigerung für alle Menschen scheitert an den ungleichen Lebensbedingungen. Aus dem sich zuspitzenden Überlebenskampf, der Unsteuerbarkeit und dem Chaos der aktuellen Krisen wird dem Entstehen aggressiver diktatorischer Unterdrückungssystem Vorschub geleistet.  Für eine derartige Entwicklung gibt es inzwischen in vielen Ländern und Regionen bedenkliche Anzeichen. 

"> Dieser aufrüttelnde Vortrag von Herrn Möller hat im CJD Braunschweig einige Entwicklungen in Gang gebracht. In der Projektwoche nach dem Vortrag von Möller im Juni 2009 beschäftigten sich alle Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Lehrkräften mit dem Thema Tee. Jugendliche und Erwachsene des CJD Braunschweig verfolgten eine Woche lang den Weg von der Produktion über den Handel bis zum Verzehr, der medizinischen, gesellschaftlichen und kulturellen Wirkung von Tee.   Vortrag von Professor Faltin vor Jugendlichen des CJD Braunschweig Am 11. Juni 2009 sprach Professor Faltin von der FU- Berlin zum Themaund stellte seine Firma, die Teekampagne, vor. Faltin betonte  „Wir leben in aufregenden Zeiten. Viele meinen, der richtige Crash komme erst noch. Andere erklären, das Schlimmste sei schon vorbei. Und ich sage Ihnen: Noch nie in der Geschichte waren die Voraussetzungen so günstig, und die Gründung eines Unternehmens so zugänglich für Normalmenschen wie heute.“
Professor Günter Faltin ist erfolgreicher Unternehmer und Gründer des Arbeitsbereiches  Entrepreneurship an der Freien Universität Berlin. Er ist der festen Überzeugung, dass es eine gute Idee, dann ein Konzept braucht und beides  muss in die Zeit passen.  Faltin selbst hat es vorgemacht. Bei einer Tasse guten Tee fragte er sich: Wieso wird Kaffee in 500 Gramm Packungen verkauft, Tee aber meist nur in 100 Gramm Packungen? Und dann auch noch um ein Vielfaches teurer als im Erzeugerland? Faltin forschte. Und kam auf eine einfache, aber geniale Idee: Er konzentrierte sich auf nur eine einzige Sorte Tee, dafür aber die beste, Darjeeling, und die nur in Großpackungen. Das spart Zwischenhandel, damit Transportwege, Lagerkosten und viel Verpackungsmaterial. Mit diesen Einsparungen kann man Vernünftiges tun, bekräftigt Faltin: Ein Unternehmen durch Eigenkapital wachsen lassen, faire Preise bezahlen, Chemierückstände ernst nehmen sowie ein umfangreiches Wiederaufforstungsprojekt für die Region Darjeeling initiieren und finanzieren.“

Seit Mitte der 90er Jahre ist die Teekampagne Marktführer im deutschen Teeversandhandel und der größte einzelne Importeur von Darjeeling Tee in der Welt. Faltin spart, in Bezug auf die bundesrepublikanische Bürokratie nicht mit Kritik:  der bürokratische Dschungel aus Verordnungen, Steuern und Rechtsvorschriften sei alles andere als eine Einladung für Unternehmensgründer. Hinzu käme, dass von Unternehmensgründern zumeist verlangt würde, sich erst einmal mit Buchhaltung und umfangreicher Unternehmensverwaltung auseinander zu setzen. Die Arbeitsbelastung endet schließlich in Überlastung und in 14-Stunden-Tagen (Wochenende inklusive), die jede Form von Privatleben verunmöglichen. Zumindest für ein paar Jahre, bis der statistisch wahrscheinliche Bankrott das Tempo von hundert auf null bremst.

Was bleibt? Schulden. „Wer glaubt, diese Erwartungshaltung erfüllen zu müssen und trotzdem das Abenteuer Selbstständigkeit wagt, der muss mehr als mutig sein. Bekloppt wäre das passendere Wort“, gibt Faltin deutlich zu verstehen. Den Weg, wie Entrepreneurship funktioniert, skizziert der Ökonomieprofessor so: „ Aus einer Idee ein innovatives und gut durchdachtes Konzept entwerfen, das in unsere post-industrielle Zeit mit ihren Bedürfnissen passt und überzeugender ist, als die bestehenden Konventionen – das macht den Entrepreneur aus. Gehen Sie arbeitsteilig vor, konzentrieren Sie sich auf Ihr Geschäftsmodell und seine Weiterentwicklung und übergeben Sie Ihre Unternehmensverwaltung, die Business Administration, denjenigen, die es gelernt haben. Und gründen Sie mit Komponenten, statt alles selbst aufzubauen. Nur mit eingekauften Leistungspaketen arbeiten Sie von Beginn an hochprofessionell und effizient. So haben viel mehr Menschen als bisher die Chance, am Wirtschaftsleben aktiv teilzuhaben. Wir dürfen die Wirtschaft nicht allein den Ökonomen überlassen. Es braucht Leute wie Sie und ich mit Ideen, Engagement, Mut und Initiative. Ein Ideen-Kind in die Welt zu setzen macht Spaß, hält fit und lebendig.“