Die Kraft der Bilder generationsübergreifend verstehen

02.05.2016 CJD Braunschweig « zur Übersicht

Kaum ein technisches Medium hat in den vergangenen 100 Jahren einen solch umgreifenden Wandel erlebt wie die Fotografie. Noch vor 50 Jahren war die analoge Schwarz/Weiß-Fotografie Standard, Bilder wurden kosten- und zeitaufwändig in Foto-Laboren entwickelt. Heutzutage verfügt ein schlichtes Handy über eine bessere technische Ausstattung als luxuriöseste Kameras vor 30 Jahren. Und das digitale Ergebnis kann unmittelbar nach dem Aufnehmen betrachtet werden.

„Die Möglichkeiten der Fotografie haben sich besonders für den Normalverbraucher erheblich verbessert“, beschreibt Wilhelm W. Reinke, Fotograf und Projektleiter Seniorenarbeit der New Yorker Musischen Akademie diesen Wandel. „Doch besonders durch die unbegrenzten Reproduktionsmöglichkeiten der digitalen Fotografie fehlt der jungen Generation das Verständnis für die Wertigkeit und Komposition eines Bildes. Zugleich wurden Bildbearbeitungsprogramme erst ab dem Jahr 2000 wirklich geläufig. Da hat die junge Generation der alten einiges an Kenntnissen voraus.“  

Im dem von ihm initiierten Foto-Kurs „Alte Welt in neue Medien“ bringt die Musische Akademie nun dieses Wissen in generationsübergreifenden Kursen zusammen. Immer in drei 2-er Gruppen fotografieren junge und alte Kursteilnehmer einmal wöchentlich gemeinsam, bearbeiten diese Bilder und gestalten digitale Foto-Postkarten. Inklusion kann so nachhaltig und durch die neuen Medien gelebt werden.

Fotografie ist generell ein wichtiger Kursbestandteil der Sparte Kunst in der Musischen Akademie. Gleiches gilt für inklusive Kursangebote generell, da aktuell rund 1.500 junge und alte Menschen von den Angeboten aus den Bereichen Kunst, Musik und Tanz profitieren.

Den Start des neuen Kursangebots „Alte Welt in neuen Medien“ ermöglichte eine einmalige Förderung von ca. 5.000€ durch die Aktion Mensch, eine 1964 auf Initiative des ZDF entstandene deutsche Sozialorganisation. Sie setzt sich mit ihrer erfolgreichen Soziallotterie, ihrer Förderung und ihrer Aufklärung für die Umsetzung von Inklusion, das heißt der gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft, ein. In der Musischen Akademie konnte so die notwendige Infrastruktur für den Kurs (Computer, Drucker, Bildbearbeitungsprogramme…) angeschafft werden.